Tolles Essen ist schon immer eine meiner absoluten Leidenschaften und besonders auf Reisen reizt es mich möglichst viel der fremden Kultur auch kulinarisch zu entdecken. Egal ob Essen aus dem Dampfentsafter, Induktionskochplatte oder mit dem Handrührgerät. Heute teile ich mit dir die 10 besten Tipps für Foodies auf Reisen: Wie du es schaffst auf jeder Reise authentisch und lecker zu essen und dabei die vielfältigsten kulinarischen Entdeckungen machst.
1. Lass dich inspirieren – Pinterest und Co.
Als erstes recherchiere und informiere ich mich erstmal allgemein über die jeweilige Länderküche: Gibt es ein Nationalgericht? Was sind die beliebtesten Zutaten und die typischen Zubereitungsarten? Welche lokalen/regionalen Besonderheiten gibt es? Was wird zu den beliebtesten Gerichten getrunken? Neben google checke ich hier gerne die Reisetipps der Süddeutschen, die mit ihren Tipps & Rezepten von Locals hier wirklich guten Input liefert.
Vor allem aber ist Pinterest eine fast unerschöpfliche Quelle für diese Recherche und mein Lieblingstool: Einfach dein Reiseziel und „Food“ und die Suche eingeben und du bekommst zahllose Links zu z.B. Blogposts die sich mit diesem Thema beschäftigen.
Aber nicht nur für die Recherche ist Pinterest nützlich: Ich lege mir für jedes Reiseziel auch immer gleich ein Inspirationsboard zum Thema Essen & Trinken an wie z.B. hier für Marrakesch. So trage ich alle bei meiner Recherche gefundenen Infos zusammen und kann sie später direkt vor der Reise nochmal checken.
2. Frag die Locals
Für ganz konkrete Tipps zu empfehlenswerten Restaurants & Cafés kannst du natürlich ganz einfach auf entsprechende Portale wie z.B. tripadvisor gehen, ich bevorzuge aber persönlichere Empfehlungen:
Die bekommst du im Allgemeinen auf Reiseblogs, oder aber noch besser, auf den Blogs und Instagramaccounts von Locals: So bloggt zum Beispiel Auður auf Iheartreykjavik.net über die isländische Hauptstadt und auch Romeo und Kathy vom Blog Sommertage schreiben viel über ihre Heimatstadt Wien. Und da findest du dann meistens auch Tipps zu dem besten Restaurants und sonstigen kulinarischen Hotspots – auf jeden Fall authentisch und lecker! Du kannst die Blogger auch einfach mal direkt anschreiben bzw. in einem Kommentar nach Empfehlungen fragen, die meisten geben dir bestimmt gerne noch den ein oder anderen Tipp!
Demnächst wird es hier übrigens auch eine Artikelreihe zum meiner Heimatstadt Nürnberg geben inklusive Food Guide!
3. Private Dining – zu Gast bei Fremden
Wenn du es noch persönlicher möchtest, gibt es inzwischen in fast jeder größeren Stadt die Möglichkeit dich direkt von Locals (mal mehr mal weniger privat) bekochen zu lassen. Schon in den 1940ern kamen die ersten Supper Clubs in den USA auf. Hier wirst du bei jemandem Zuhause zusammen mit anderen Gästen mit einem festgelegtem Menü bekocht und lernst auch noch (hoffentlich 😉 interessante Menschen aus aller Welt kennen.
Hier geht es nicht nur um das Essen an sich, sondern das gemeinsame Dinner wird als Event zelebriert. Das servierte Menü ist zwar nicht zwangsweise landestypisch, dafür triffst du andere Foodies & Locals und genießt hoffentlich einen schönen Abend. Sicherlich die unkonventionellste Art auf Reisen zu Essen, dafür auch sehr spannend, wie ich finde.
Tipp
Google einfach mal nach den Begriffen Private Dining, Supper Club, Underground Restaurant, Closed Door Restaurant, Guestaurant oder Secret Restaurant in Kombination mit deinem Reiseziel. In jeder größeren Stadt solltest du so eine Möglichkeit zum Private Dining finden!
Wenn du die Suchmaschinen nicht durchforsten willst, kannst du dich auch auf der Platform eatwith.com weltweit zum „private dining“ bei Köchen und anderen Foodliebhabern einladen.
4. Geführte Food Tours von Locals
Du willst dich um nichts selbst kümmern müssen und trotzdem von dem Wissen der Locals profitieren? Dann könnte eine private, geführte Food Tour das Richtige für dich sein. Haben wir das erste Mal in Budapest ausprobiert & waren wirklich begeistert: Orsolya von travelguidehungary.com hat uns auf einer Food Tour rund um die kulinarischen Highlights der ungarischen Hauptstadt geführt & uns Dinge gezeigt und erzählt, die uns sonst entgangen wären. Oder wusstest du das eingelegte Mini-Wassermelonen eine ganz große Sache in Ungarn sind? Einen ausführlichen Bericht über unsere Budapest Food Tour findest du auch demnächst hier auf dem Blog.
Solche Touren gibt es aber natürlich auch in anderen Städten: wehatetourismtours.com bietet unter anderem auch kulinarische Touren in Lissabon an. Zwar hat es leider für uns letztes Jahr dann doch nicht geklappt, die Jungs haben aber per Mail einen netten Eindruck gemacht.
5. Die richtige Mischung
Klar, Streetfood ist toll, es ist günstig, fast überall zu bekommen, meistens lecker und eigentlich fast immer authentisch. Trotzdem plane ich auf jeder Reise auch mal ein etwas gehobeneres Restaurant mit Landesküche ein. Denn hier bekommst du die typischen Gerichte nochmal auf ganz andere Weise serviert als am Straßenstand, mal modern interpretiert, mal mit viel Raffinesse angerichtet und geschmacklich neu arrangiert. Und nicht weniger authentisch und lecker als am Streetfoodstand!
Aber auch Foodmärkte und (Super)Märkte stehen unbedingt auf meiner Food Bucket List, gerade in besondern „exotischen“ Ländern kann man hier jede Menge kulinarische Neuentdeckungen machen. Daher wäre es viel zu schade nur schnell für eine Flasche Wasser und ein paar Snacks den nächsten Supermarkt aufzusuchen. Besonders spannend finde ich es, wenn ich die Produktnamen nicht lesen kann und einfach mal was auf Verdacht kaufe 😉 Aber auch in Italien liebe ich (Super)Marktbesuche, die Auswahl an frischen, wirklich tollen Produkten wie Büffelmozzarella oder Salami ist einfach Wahnsinn!
6. Tierisches
Lokale Spezialitäten haben nicht selten mit tierischen Produkten zu tun, seien es Wale oder Papageientaucher in Island, Affenfleisch in Asien oder Meerschweinchen in Südamerika. Ganz ehrlich? Kann man natürlich probieren, muss man aber auch nicht unbedingt. Grundsätzlich bin ich zwar dafür auch mal über seinen Schatten zu springen und fremdartige Gerichte aus ungewöhnlichen Zutaten zu probieren, allerdings würde ich niemals geschützte oder bedrohte Tierarten essen, nur weil es als Spezialität gilt. Auch aus gesundheitlichen Gründen sollte man besonders vor fleischfressenden Tieren als Mahlzeit Abstand nehmen, Krankheiten und Parasiten sind oft auch auf den Menschen übertragbar.
Affe, Hund und Walfleisch sind zum Beispiel für mich persönlich ein absolutes No Go und würde ich niemals essen. Denn statt Wal auf dem Teller zu haben, buche ich doch lieber eine (ökologisch verantwortungsvolle) Whale Watching Tour!
Meerschweinchen oder Insekten hingegen würden mich auf alle Fälle interessieren und Haggis, das schottische Nationalgericht aus Schafsinnereien, fand ich wirklich lecker!
7. Food 2.0
Da das Smartphone ja aus dem Alltagsleben bei den meisten Menschen nicht mehr wegzudenken ist, gibt es natürlich auch jede Menge Apps die einem auf Reisen das Entdecken leckerer Restaurants etc. erleichtern sollen.
Richtig praktisch ist diese App: Das kostenlose Foodict Food Dictionary liefert dir die englische Beschreibung für über 1.500 Begriffe von Speisekarten weltweit. Super praktisch, um zu wissen was man denn da bestellt. 😉 Allerdings sollte dein Englisch gut sein und vor allem auch Begriffe rund ums Essen beinhalten, sonst musst du dir zusätzlich die Begriffe noch vom Englischen ins Deutsche übersetzen.
In der App Spotted by Locals kannst du dir für derzeit 3,99 € Insidertipps von Locals zu über 65 Städten kaufen. Ausprobiert habe ich die App zwar selbst noch nicht, aber schon etliche positive Meinungen dazu gehört.
08. Klischees hinterfragen
Reisen sind perfekt um mal die eigenen Klischees und Vorurteile zu hinterfragen. Auch auf kulinarischer Ebene: Was ist denn zum Beispiel „typisch australisch“? BBQ mit Kängurusteaks? Klar, aber eben noch viel mehr!
Durch die zahlreichen Immigranten aus Asien gehören eben auch Koreanisches BBQ, die chinesische und japanische Küche zum festen Bestandteil australischer Esskultur. Und was wäre die britsche Küche ohne indisches Curry? Eben.
Daher nutze die Gelegenheit um auf deiner Reise mehr als nur eine Kultur kulinarisch zu entdecken: In Australien hatte ich das bisher beste japanische Essen überhaupt (und laut einer Japanerin auch wirklich authentisch) und auch das indische Essen in London ist es wert probiert zu werden!
09. Der Weg ist das Ziel… Zumindest ein bißchen!
Hast du schon mal daran gedacht nicht nur das leckere Endergebnis zu probieren sondern dir auch mal den Herstellungsprozess anzuschauen? Egal ob Salinenbesichtigung auf La Palma, Whiskytasting in Schottland oder Teeplantage in Asien: An vielen Orten hast du die Möglichkeit dir genauer anzusehen, wie dein Essen hergestellt wird.
Aber auch ein Kochkurs ist eine tolle Sache, wenn du nicht nur gerne isst, sondern eben auch kochst. Auf unserer Thailandreise haben wir einen Kochkurs in Bangkok gemacht und gelernt, wie man authentisches Pad Thai kocht, selbst Kokosmilch und Currypaste hergestellt und die perfekte Dosis Chili für eine leckere Tom Yam Gang Suppe ermittelt.
Noch ein bißchen mehr Inspiration gefällig? Hier gehts zu einem schönen Bericht von Kathi und Romeo auf einer thailändischen Teeplantage & demnächst werde ich auch noch einen Post zu unseren beiden Whiskytastings auf unserem Schottland Roadtrip schreiben.
10. Das Wichtigste zum Schluss: Sei mutig!
Für den Fall, dass du mal ein bißchen zu wagemutig warst, solltest du gut vorbereitet sein und die richtigen Medikamente in deiner Reiseapotheke dabeihaben: Wenn ich in Länder reise, die für Magen-Darm-Erkrankungen bekannt sind, nehme ich übrigens auch schon gerne vorbeugend pflanzliche Medikamente.
Und auch wenn du sonst eher nicht so der wagemutige Typ bist, probier es einfach mal aus: Sei offen für Neues & schau auch mal mal, wortwörtlich, über deinen eigenen Tellerrand hinaus. Teste ungewohnte Zutaten oder Zubereitungsarten, vertrau den Locals und esse wo sie essen!
Aber trotz all den vielen Tipps und der Vorbereitung: Manchmal ist es auch einfach schlichtweg der Zufall, dem man die besten Erlebnisse zu verdanken hat, wie die unglaublich leckeren Austern auf der Isle of Skye!
Hast du vielleicht noch andere Tipps die in meinen besten 10 Tipps für Foodies auf Reisen fehlen? Oder hast du vielleicht schon selbst einige dieser Tipps ausprobiert und eigene Erfahrungen gemacht?